Monatsübung im Mai 2021

Am Dienstag, den 11. Mai 2021, um 19 Uhr, fand unter Einhaltung der herrschenden COVID-19-Hygienemaßnahmen die Monatsübung unserer Feuerwehr statt. Nachdem alle Kammeradinnen und Kameraden im Feuerwehrhaus eingetroffen sind und sich umgezogen haben, konnte gleich mit der Übung begonnen werden. Die Übung teilte sich diesmal aufgrund der großen Anzahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern sogar auf drei Stationen auf und wurden folgende praxisrelevante Situationen in mehreren Teams beübt:

  1. Richtiger Umgang mit der Einbaupumpe im Rüstlöschfahrzeug (RLF-2000) und Üben mit dem neuen Schaumrohr

Station Nummer 1 bot eine Übung mit dem größten und schwersten Fahrzeug der Feuerwehr Matzen, dem Rüstlöschfahrzeug (RLF-2000).

Das RLF-2000 der Feuerwehr Matzen wurde im Jahr 2008 in den Dienst gestellt und ist mit einem 2.000 Liter Wassertank ausgestattet.  Aufgrund des Wassertanks kann mit den Löscharbeiten gleich nach Eintreffen an der Einsatzstelle begonnen werden, ohne zuerst auf den Aufbau einer Wasserversorgung angewiesen zu sein. Dieser schnelle Einsatz kann oft lebensrettend sein.

Über die Einbaupumpe kann der Löschangriff mit Normaldruck- bzw. Hochdruckleitungen oder auch über den Wasserwerfer am Dach des Fahrzeuges ausgeführt werden. Die Einbaupumpe ist im Heckteil des RLF eingebaut.  Die komplette Bedienung erfolgt hierbei über ein Bedienfeld mit LCD Display. Mithilfe des Bedienfeldes lassen sich auch der Generator und die Beleuchtung des Fahrzeuges steuern. Um einen reibungslosen Ablauf des Löschvorganges und eine kontinuierliche Überprüfung des Wasserdrucks zu garantieren, ist es erforderlich, sich mit der Bedienung dieser Pumpe auszukennen und zu wissen „was man tut“. Von zwei erfahrenen Kameraden, Roman Rennthaler und Martin Jirku wurden diese Vorgänge bestens erläutert und auch für  Anfänger leicht nachvollziehbar veranschaulicht.

Im Abschluss dieser Übung wurde von den Kameradinnen und Kameraden noch die Verwendung des neuen Schnellangriffs-Schaumrohrs der FF Matzen in Kombination mit dem RLF erprobt. Die Handhabung dieses neuen Schaumrohrs ist einfacher als bei anderen Schaumrohren und kann auch von einer Person alleine durchgeführt werden.  

2.)  Richtiges Hantieren mit der Abschleppachse

Station Nummer 2 hatte das richtige Vorgehen mit der Abschleppachse der Feuerwehr Matzen zum Inhalt.

Die Abschleppachse ist eine Sonderform eines Anhängers, die für technische Einsätze der Feuerwehr Matzen verwendet wird.

Darunter sind technische Einsätze zur Fahrzeugbergung zu verstehen und wird die Abschleppachse vor allem zum Abtransport von fahrunfähigen und verunfallten Fahrzeugen verwendet, um diese von der Unfallstelle schnellstmöglich wegzuschaffen.

Die Abschleppachse der Feuerwehr Matzen wird mechanisch betrieben. Der große Vorteil dieses Gerätes ist dass es wartungsfrei ist und auch bei kalten Temperaturen funktioniert, da es großteils mit Muskelkraft bedient wird. Zusätzlich befinden sich auf dieser Gerätschaft zwei sogenannte Spannroller, die benötigt werden, falls mehrere Reifen eines PKW nicht mehr fahrtauglich sind und das verunfallte Fahrzeug auf die Abschleppachse gezogen werden soll.

An dieser Station konnten die Kameradinnen und Kameraden folgende Themenschwerpunkte beüben: Fahrzeugbergung mit der Seilwinde, Verladen auf die Abschleppachse und der richtige Einsatz der „Spannroller“ – Kamerad Wasinger achtete genau darauf, dass alle Handgriffe effizient und zielorientiert gesetzt wurden.

3.)  Übung mit dem neuen Einsatzleitfahrzeug (ELF) und Vorbereitung eines Drohnen-Einsatzes

Die dritte Station widmete sich dem neuen Einsatzleitfahrzeug (ELF) des Bezirkes Gänserndorf, welches zur Zeit in einem „Versuchsprojekt“ des Bezirksfeuerwehrkommandos Gänserndorf  im Feuerwehrhaus Matzen stationiert ist.

Neuartig daran ist, dass dieses ELF mit den modernsten EDV-Instrumenten ausgestattet ist, um eine Drohne, welche sich ebenfalls in diesem Fahrzeug befindet, einerseits bedienen und andererseits die von der Drohne gelieferten Informationen direkt vor Ort auswerten zu können. Damit können etwaigen Einsatzleitern bei Großeinsätzen Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

Bei der Einsatzdrohne handelt es sich um einen Multicopter der Marke DJI Mavic Enterprise mit eingebauter Wärmebildkamera. Bedient wird die Drohne immer von einem ausgebildeten Piloten (Steuerung der Drohne) und einem Operator / Ko-Piloten (Lageübersicht auf einem externen Monitor und Ansprechpartner über Funk).

Die Flugzeit der Drohne mit einem Akku beläuft sich auf ca. 25 Minuten. Die Möglichkeiten für den Einsatz sind vielfältig und Unterstützung bei Suchaktionen, Lageübersichten bei Bränden und Hochwässern und Einsätze mit Gefährlichen Stoffen. Die Drohne samt zuständiger Einsatzmannschaft der Feuerwehr Matzen kann von jeder Feuerwehr des Bezirkes Gänserndorf über die Bezirksalarmierungszentrale in Mistelbach bei Großschadensereignissen angefordert werden. Verwalter Widhalm hat die Kameradinnen und Kameraden mit großer Umsicht in diesem völlig neuen Themenbereich begleitet und  geduldig alle Fragen  beantwortet.

Zum Abschluss: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – für Interessierte: ein kurzer Film zum Anwendungsbereich von Drohnen im Bereich der Feuerwehr.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=oEaz5AjW_RE

Abschließend ist anzumerken, dass es sich aus Sicht der Feuerwehr Matzen um ein völlig neues, spannendes Projekt im Bezirk Gänserndorf handelt und weiters es sich um eine Auszeichnung für unsere Kameradinnen und Kameraden aus der Feuerwehr Matzen handelt, die sich alle vereint an diesem Projekt für den Bezirk Gänserndorf beteiligen.

In diesem Sinne. „Gut Wehr“.