„Finnentest“: Leistungstest für Atemschutz-Träger erfolgreich durchgeführt

In der Feuerwehr Matzen stellten sich am 4. September 2021 die tauglichen Atemschutzträgerinnen und Atemschutzträger dem alljährlich durchzuführenden Fitnesscheck, auch „Finnentest“ genannt.

Der Atemschutzleistungstest dient der Feststellung der körperlichen Eignung der Atemschutzgeräteträger. Ziel ist die Feststellung der Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Motorik, Koordinationsvermögen unter Belastung etc.) sowie eine Selbstreflexion der eigenen Fitness anhand vorgegebener Belastungsübungen. 

Neben der gesundheitlichen Eignung ist der positiv absolvierte Atemschutz-Leistungstest eine wesentliche Voraussetzung für das Tragen von „schwerem“ Atemschutz. Es handelt sich dabei um einen genormten und wissenschaftlich evaluierten Mindeststandard-Leistungstest für Atemschutzgeräteträger in kompletter persönlicher Schutzausrüstung über 5 Stationen. Die Anforderungen sind für Frauen und Männer gleich.

Für den Test hat jeder Atemschutzgeräteträger 14,5 Minuten und eine Füllung des Pressluftatmers Zeit. Wird eine Station schneller absolviert als vorgegeben, verbleibt die Restzeit als Pause bis zum Start der nächsten Übung.

Station 1: Gehen ohne und mit zwei Kanistern – Zeit 4 min

100m gehen ohne Kanister und 100 m gehen mit Kanister (je 16 kg) und

Station 2: Stiegen hinauf und heruntersteigen – Zeit 3,5 min

ca. 180 Stufen (90 hinauf und 90 hinunter)

Station 3: Hämmern eines LKW-Reifen – Zeit 2 min

Mit einem Vorschlaghammer muss ein LKW-Reifen über eine Strecke von drei Metern geschlagen werden

Station 4: Unterkriechen und übersteigen von Hindernissen – Zeit 3 min

Auf einer Länge von acht Metern werden mit einem Abstand von zwei Metern 60 cm hohe Hindernisse aufgebaut. Diese Hindernisse müssen in drei Durchläufen abwechselnd unterkrochen bzw. überstiegen werden

Station 5: C-Schlauch einfach rollen – Zeit 2 min

Ein C-Schlauch muss einfach aufgerollt werden. Dabei darf sich das Ende nicht von der Stelle bewegen

Prinzipiell sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Finnentests“ diesem sehr positiv gegenüber eingestellt. Nachdem der Test auch als Übung für den Geräteträger zu werten ist, wird neben dem Fitness Check auch der Umgang mit dem Gerät wieder beübt. 

Grundsätzlich handelt es sich hier um eine gut durchdachte Anordnung von realitätsnahen Szenarien welche Aufschluss über die subjektive, individuelle Leistungsfähigkeit des Atemschutz-Geräteträgers gibt. Diese Info ist für den Atemschutz-Wart bzw. den Kommandanten genauso wie für den Atemschutz-Träger selbst, sehr nützlich und interessant.

Die einzelnen Stationen waren für die angetretenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne größere Probleme zu bewältigen. Vorausgesetzt ist natürlich eine gewisse körperliche Grundkondition. Ohne diese stellen die eng aneinander liegenden Stationen, unter Zeitdruck bzw. ohne fix einkalkulierte Pause, sicherlich eine Herausforderung dar.

Auch die zeitliche Komponente, bezogen auf Vor,- und Nachbereitungsarbeiten sowie den zusätzlichen administrativen Aufwand,  sollte nicht unterschätzt werden. Für den ohnehin bereits dicht gedrängten Alltag einer modernen, schlagkräftigen Freiwilligen Feuerwehr stellt der Finnentest sicherlich eine zusätzliche Herausforderung dar, der aber sehr gut dafür geeignet ist, eine Einschätzung über die eigene Fitness zu bekommen und dementsprechend vorzusorgen.